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Handtrommel: (Djembe)
Die Trommel ist bei Kindern und Jugendlichen ungemein beliebt. Sie kann von sich behaupten, zwei wesentliche Dinge, die uns am Musizieren faszinieren, in sich zu vereinen:
Auf der einen Seite schafft es die Trommel, durch ihren kräftigen Klang Menschen zusammen zu bringen, auf der anderen Seite müssen diese sich nicht zu persönlich einbringen, wie das z.B. im Falle des Gesanges ist.
Die Trommel als solche strahlt durch ihre Form, ihren Klang, ihre Lautstärke und ihren archaischen, kommunikativen Verwendungszweck Macht und Erhabenheit aus. Diese grundsätzlichen Eigenschaften lassen sich hervorragend nutzen, um mithilfe der Selbstidentifikation die geeignete Motivation bei Kindern zu schaffen.
Die Djembe, eine spezielle Bauform der Trommel, ist eine kelchförmige Trommel, die wie die Dununs aus einem Stück aus einem Baumstamm herausgearbeitet wird. Sie wird mit einem Ziegen- oder Antilopenfell bespannt. Ihre Spannung ist sehr kräftig und die Sounds der Djembe sind äußerst vielfältig - vom Tiefbaß in der Fellmitte bis zu harten Slaps am Rande der Trommel - da sie durch ihre Form sehr obertonreich ist.
Der Trommler Mamady Keita sagt über die Djembe, sie sei "ein Instrument der Freude. Für alle Zeiten und für immer und alles.
Die Djembe ist in Guinea altbekannt. Die Djembe provoziert Freundschaft und Liebe, sie unterstützt und ermutigt die Arbeiter auf dem Feld. Sie ist ein Instrument das spricht: zu Männern, Frauen, Kindern, Jugendlichen und Alten. Sie ist ein Instrument der Kommunikation, zwischen Dörfern, Regionen, Ländern, ja sogar Kontinenten. Die Djembe ist universell. Sie spricht jede Sprache und sie spricht zu jedem in seiner Sprache, weil alle Menschen auf Rhythmus reagieren." (aus: Uschi Billmeier: Mamady Keita)
Material:

- 20 Schichten Butterbrotpapier pro Trommel, Verschnitt eingerechnet
- 1 Tonblumentopf, Ø höchstens 20 cm
- Kleister
- Zeitung
- Farbe
- Fell, Leder
Werkzeug:

- Hammer
- Raspel
- Schmirgel, Körnung 100 und 150
- Schere
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Für die Handtrommel
gibt es auch eine Spielanleitung.
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Bauanleitung:

Tonblumentöpfe lassen sich sehr gut als Trommelkörper gebrauchen. Dabei sollten sie für die einfach bespannte Trommel einen Durchmesser aufweisen, der nicht größer als 20 cm ist. Solltet ihr größere Trommeln bauen wollen, verweise ich auf das nachfolgende Kapitel, in welchem die mehrlagige Bauweise erklärt wird.
Teile die Klasse in mehrere Gruppen auf - praktikabel sind Gruppen á vier Kinder. Lass sie die Tische mit Zeitung gut abdecken. Halte Zeitung in Reserve. Sie sollen sich genug Platz schaffen.
Ihr kommt kurz zusammen, damit du den Kindern zeigen kannst, wie der erste Arbeitsschritt aussieht. Stelle den Tonkörper verkehrt herum auf ein zuvor ausgebreitetes Stück Zeitungspapier. Schlage nun mit der Spitze des Hammers vorsichtig von der Topfmitte her den Boden heraus. Probiere dabei aus, wie viel Kraft du benötigst, um den Boden einzuschlagen. Fahre solange fort, bis ungefähr ein halber Zentimeter des Bodens noch zu sehen ist. Passe auf, dass du niemals auf den gewölbten Rand des Topfes schlägst, du wirst das Tongefäß sofort zerstören. Mit einer groben Raspel entfernst du den überstehenden Rest des Bodens. Geschmeidig wird der Rand mit ein wenig Schmirgelpapier - am besten eignet sich hier die Körnung 100 und abschließend 150. Es ist Zeit die erste Zeitungsschicht wegzuwerfen und eine Neue aufzulegen.
Die Kinder haben den Kleister, die Zeitung und das Butterbrotpapier bereits an alle Gruppen verteilt. Nachdem du den Kindern gezeigt hast, wie man die erste Schicht aus Butterbrotpapier anwirft, lasse einige von ihnen diese doch recht schwierige Technik in der Gruppe wiederholen: Zuerst wird mit Kleister der obere Rand der Trommel angefeuchtet, dann wird die erste Lage Papier eingekleistert. Entscheidend ist die Menge an Kleister: nicht zu wenig, nicht zu viel... aber das ist Erfahrungssache.
Das Papier soll feucht sein, aber nicht in Kleister ertrinken. Mit der flachen Hand wird der Kleister schnell und gleichmäßig verteilt. Es ist keine Zeit vorhanden, Gespräche mit dem Nachbarn zu führen, da das Papier durchfeuchtet und so schneller reisst. Zwischen Daumen und Zeigefinger genommen, lässt es sich nun mit der der feuchten Seite nach unten (!) flach und möglichst glatt auf den Tonkörper aufwerfen. Gerade dieser Vorgang sollte des Öfteren geübt werden, denn spätere Korrekturen sind immer schwierig zu bewerkstelligen. Nun erkennt man, dass es rechts und links jeweils eine so genannte kurze Seite und oben und unten eine lange Seite gibt. Beginne mit den kurzen Seiten: Fasse die Schicht nicht zwischen Daumen und Zeigefinger, sondern versuche, sie mit einer möglichst großen Fläche deiner Hand zu erfassen. Am besten nimmst du sie zwischen Handballen und deinen anderen Fingern und ziehst sie zuerst stramm, bevor du sie an den Rand presst und glättest. Denke immer daran, niemals auf das feuchte Trommelfell zu fassen. Das wäre das Ende der Trommel und du könntest von vorne beginnen. Ein Nachspannen des Fells ist immer nur durch kräftiges Ziehen mit den Handballen am Rande möglich.
Danach sind die langen Seiten an der Reihe: Achte darauf, dass du immer von deinem Körper weg arbeitest. Ziehe die obere lange Seite mit genügend Kraft und Fingerspitzengefühl straff und spanne sie nach unten. Streiche sie glatt am seitlichen Rand der Trommel. Jetzt hast du noch die Möglichkeit, auftretende Luft- oder Kleisterblasen zu verhindern. Dazu ziehst du vorsichtig die Papierschicht nach oben, bis sich die Blase auflöst. Dann verfährst du, wie oben beschrieben.
Hast du beide kurze Seiten und die Erste lange gemeistert, drehst du die Trommel um, um ebenfalls vom Körper weg die Schicht zu spannen. Fahre danach mit den Handflächen um den seitlichen Rand, um deiner Trommel den letzten Schliff zu geben. Sollte die erste Schicht gelungen sein, wiederhole die Prozedur mit weiteren 10 bis 11 Papieren. Zuletzt solltest du das überstehende Papier mit deinen Daumen bis an den dicken Rand hochschieben. Lasse die Trommel mindestens zwei volle Tage trocknen, bevor du den Papierrand abschneidest und beginnst, auf ihr zu spielen.
HandTrommel Variation:
Material:

- 20 bis 40 Schichten Butterbrotpapier pro Trommel
- 1 Tonblumentopf, Durchmesser ab 20 cm
- Kleister
- Zeitung
- Farbe
- Fell, Leder
Werkzeug:

- Hammer
- Raspel
- Schmirgel, Körnung 100 und 150
- Schere
Wie bereits weiter oben gesagt, ist es unmöglich, einen Trommelkörper von mehr als 20 cm Durchmesser mit einer einzelnen Lage Butterbrotpapier zu bespannen. Man kann sich hier mit einem Trick behelfen:
In der gleichen Art und Weise, in der die einzelnen Lagen für die Handtrommel vorbereitet wurden, kleisterst du auch diesmal das Papier ein. Es sollten dieses Mal nur zwei, oder bei entsprechendem Durchmesser, auch drei sein. Lege die erste Schicht mit der feuchten Seite nach oben auf die Zeitung. Die zweite Schicht lässt du ungefähr 3 - 5 cm überlappen und drückst sie fest an. Im Falle einer 3 bzw. 4-lagigen Schicht hat es sich bewährt, die Papiere sternenförmig anzuordnen, um eine relativ große Überlappung zu erzielen. Jetzt kommt der schwierige Teil: die erste Schicht des Fells muss als Ganzes in die Hand genommen und exakt aufgeworfen werden. Hier sind etwaige Korrekturen noch schwieriger zu bewerkstelligen. Wende die gleiche Technik wie im Falle der ersten Trommel an. Verbaue mindestens 8 - 10 mehrlagige Schichten und schließe mit einer nahezu perfekten letzten Schicht ab. Trockenzeit ist ebenfalls 2 oder 3 Tage.
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ACHTUNG:
Vorsicht ! Niemals direkt auf das noch nasse Trommelfell fassen. Spanne die Trommel ausschließlich mit kräftigen Streichbewegungen am seitlichen Rand.
Sollten Falten oder Blasen entstehen, so arbeite nicht einfach weiter. Versuche, diese sofort zu beseitigen!

Tipp:
Eselsbrücke:
Kurze Seite - Lange Seite - Trommel drehen - Lange Seite
Faustregel:
Je mehr Schichten, desto stabiler wird deine Trommel. Je weniger Schichten, desto stärker resoniert sie.



weitere Bauanleitungen:
Holzblocktrommel
Klangstab
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