Der Bereich Saxophon illustriert meine Arbeit als Saxophonist/Bassklarinettist. Neben der Arbeit als Solist bei Vernissagen und Studioeinspielungen möchte ich ausgewählte Ensembles der letzten Jahre vorstellen. Dabei wird man sicherlich bemerken, dass ich immer eine Vorliebe für kleine, minimale Besetzungen hatte, bis hin zur völligen Reduktion, die sich in solistischer Aktivität offenbart.

Die Bassklarinette stellt eine wohlklingende Ergänzung zur Schärfe und Klarheit des Altsaxophons dar, mit ihren melancholischen, warmen Tiefen. Beide Instrumente üben auch nach vielen Jahren noch eine große Faszination auf mich aus, durch ihren vokalen Charakter und musikalische Ausdruckskraft scheinen sie wie geschaffen zu sein für Jazz wie auch die freie Improvisation. Sicherlich haben mich der Sound solcher Musiker wie John Coltrane und Eric Dolphy entscheidend geprägt. Aber auch die instrumentelle Reichhaltigkeit und neuartige konzeptionelle Offenheit von Steve Reich oder Luigi Nono üben einen weitreichenden Einfluss auf auf meine Musik aus.

Ich bin froh, einen Menschen und Musiker wie Peter Kowald kennengelernt zu haben, der leider viel zu früh gehen musste. Peter sagte bei den Proben des ORT Ensembles immer lapidar, er leihe uns, dem Ensemble, nur sein Ohr. Diesen Satz werde ich nie vergessen, wirft er doch ein gänzlich anderes Licht auf die Position eines Lehrers. Es war diese Verschmelzung von neuer, "ernster" Musik und Elementen des Jazz und der Weltmusik, die mich an ihm und seinen Mitspielern wie Butch Morris, Evan Parker, Sainkho Namtchylak u.v.a. bis heute noch faszinieren.

Dabei versuchten sie nie ein Plagiat der ursprünglichen Musik zu verfassen, sondern erschufen mit ihrer Musizierhaltung immer auch etwas völlig Neues, Anti-Epigonenhaftes. Spontaner Improvisation, ja der Kreativität des Instant Composing, fühle ich mich auch aktuell noch weiterhin verbunden, erschließt sich doch durch sie eine neue Art der Hörerfahrung.